Als Substantiv soviel wie „Meinung“, „Beurteilung“, „Entscheidung“ und als Verb „trennen“, „entscheiden“.
Diese Definition hört sich vielleicht harmlos an im Vergleich zu dem, wie Du Dich fühlst. In einer Krise ist ordentlich was los in Deinem Leben, was Dich herausfordert oder sogar an Deine Grenzen bringt.
Alles scheint zuviel. Du weißt nicht, wo Dir der Kopf steht. Deine Gefühle scheinen Dich im Griff zu haben. Klar denken, Lösungen finden? Das fühlt sich an, als wäre das in einem anderen Leben möglich gewesen. Definitiv nicht jetzt. Und doch ringst Du. Du willst da raus. Am liebsten sofort. Alles in Dir scheint zu rebellieren. Ab und zu schaffst Du es vielleicht noch einen tiefen Atemzug zu nehmen. Fast wie ein Reflex, der kurzzeitig etwas zu beruhigen vermag. Und doch bist Du weit weg davon, Dich irgendwie sortieren zu können, klar denken zu können, beruhigen zu können, geschweige denn eine Lösung für die Situation zu finden.
Offensichtlich ist da einiges in Dir im Aufruhr und Du fühlst Dich aus der Balance, aus dem Takt, hast alle Hände voll damit zu tun mit Dir selbst klarzukommen.
Was also kannst Du tun, wenn Du mittendrin steckst?
Vielleicht nicht was Du hören möchtest, doch es geht darum jetzt erst mal die Situation anzunehmen wie sie ist - möglichst wertefrei, nach dem Motto: Aha, das ist jetzt so.
Autsch. Ja, das kann weh tun. Eventuell kommen sofort noch mehr Gefühle hoch wie z.B. Wut, Trotz, Widerstand, Trauer. Auch das darf sein. Erst wenn Du nicht mehr gegen Dich selbst kämpfst, hast Du wieder Handlungsmacht an der einen oder anderen Stelle. Es ist nicht leicht und es wirkt nicht sofort. Doch um was es geht, ist dass da wieder kleine Inseln entstehen, in denen Du nicht verzweifelt zu funktionieren versuchst, sondern durchatmen kannst.
Wenn wir unter Druck stehen, ständige Anspannung erleben, von Emotionen überrollt werden, gefühlt nur noch am Funktionieren sind, wird der Atem oft flach. Was wir aber brauchen, um innerlich - und sei es auch nur für einen kurzen Moment - zur Ruhe zu kommen, ist ein ruhiger und tiefer Atem. Und wenn wir innerlich so aufgewühlt sind, dann kann die Aufgabe sich für ein paar Minuten zu setzen und ruhig zu atmen schon eine herausfordernde sein.
Doch, es lohnt sich. Versprochen.
Und wenn Du das geschafft hast, dann kannst Du in diesen Pausen Kraft tanken. Vielleicht nicht viel aber immer mehr und mehr. Du kannst die Pausen dazu nutzen kleine, feine Übungen zu machen, die Dir helfen, Dich zu zentrieren, zu orientieren und schließlich auch wieder klarer denken zu können.
Also geht es über diesen Weg Schritt für Schritt für Schritt in die Veränderung.
Drei Körperübungen für Deine Atempause
Orientieren
Wenn Du nun da sitzt, bequem und so würdevoll wie es Dir grade möglich ist und versuchst tief(er) zu atmen.
Schau Dich bewusst um. Was siehst Du? Was nimmst Du wahr - im Außen wie auch in Deinem Körper? Bewege sanft den Kopf. Dann nimm sanft den Brustkorb mit. Dreh Dich mit dem Brustraum, schau über die Schulter nach hinten. Nimm so den gesamten Raum um Dich herum wahr.
Wenn Du Verspannungen oder Blockaden fühlst, nimm auch diese wahr, versuche sie vielleicht mit sanften Bewegungen zu lockern. Vielleicht möchtest Du die Stellen zart massieren. Schau was kommt und gehe Deinen spontanen Impulsen nach.
Raum schaffen
Versuche zunächst Deinen Kopf und Dein Gesicht so gut es geht zu entspannen. Öffne die Lippen leicht. Bewege Deinen Kopf ganz sanft über dem Kopfgelenk. Wenn Du möchtest, lege eine Hand an den Hinterkopf zur Unterstützung. Entspanne die Augen, die Stirn, die Ohren. Schaffst Du es, Dir selbst ein kleines Lächeln zu zaubern und zu schenken?
Breite die Arme auf Schulterhöhe aus, Handflächen nach oben. Atme tief ein, beschreibe einen weiten Bogen mit den Armen und nimm dabei die Hände über dem Kopf zusammen. Atme aus und ziehe die gefalteten Arme vor die Brust. Die Yoginis unter uns kennen das wahrscheinlich.
Versuche beim Einatmen alle Räume des Oberkörpers zu weiten. Wie eine Welle vom Unterbauch bis hoch kurz unter dem Schlüsselbein. Atme ganz bewusst bis nach ganz oben ein. Stecke notfalls ein bisschen extra Kraft in die Ausdehnung nach oben. Dort ist sie nämlich, die Leichtigkeit.
Wenn Du möchtest kannst Du diese Übungen noch mit Bildern, Farben, Düften, Formen anreichern.
Was auch immer Dir einfällt, was Dir jetzt, in diesem Moment gut tut, atme es ein und gib es wieder frei. Fülle Deinen inneren Raum und den Raum um Dich mit dem, was Dir gut tut. Das kann morgen etwas anderes als heute sein.
Ankern
Du sitzt bequem und würdevoll und atmest. Spüre bewusst den Kontakt Deiner Füße mit dem Boden. Barfuß? in Socken? in Schuhen? Kannst Du den Kontakt intensivieren? Wie verwurzelt fühlt es sich an? Wie stabil? Wie angenehm? Welche Temperatur nimmst Du wahr? und was verändert sich durch die Fragen, die Du stellst und dann beobachtest?
Lege vielleicht noch Deine Hände auf Deine Oberschenkel und nehme auch hier den Kontakt wahr. Den Kontakt von den Händen mit dem Oberschenkel oder dem Stoff der Hose. Den Kontakt vom Oberschenkel mit den Händen. Die Temperatur. Die Veränderung durch die Beobachtung.
Du hast es geschafft, diese Übungen wenigstens auszuprobieren?
Nämlich den ersten.
Du fühlst Dich bereit, weitere Schritte gehen zu wollen, weißt aber noch nicht so recht wo und wie?
Dann schreibe mir eine E-Mail für einen ersten kostenlosen Kennenlerntermin und wir schauen gemeinsam, wie es für Dich weitergehen kann.
Wenn es für uns beide passt, findest Du in mir eine empathische und trotzdem klare Begleitung und Unterstützung auf Deinem individuellen Weg.